"ZugKünfte"


"Es gibt nur einen angeborenen Irrtum, und das ist der, daß wir da sind, um glücklich zu sein." (Arthur Schopenhauer)

"Tja, was ich mir zur Aufgabe in meinem Leben gemacht habe ... was habe ich mir zur Aufgabe in meinem Leben gemacht? Habe ich mir eine Aufgabe in meinen Leben gemacht oder wurde mir eine Aufgabe in meinem Leben gemacht? - von Gott? - Nein, das glaube ich nicht. Aber, habe ich in meinem Leben eine Aufgabe? Oder hat das Leben für mich eine Aufgabe, oder ist mein Leben eine Aufgabe für mich, oder hat eine Aufgabe Leben für mich? Moment, jetzt bin ich verwirrt. Wenn ich doch lebe, was ist dann meine Aufgabe? Zu leben, oder aufzugeben? - Nein, zu leben. Aber wenn die Aufgabe im Leben schlicht leben ist, was ist dann Leben? Zu atmen ... Ja. Zu essen ... ja. Zu trinken ... auch ja. Zu ... überleben ... sowieso. Aber das tun ja alle. Hat jeder einzelne nicht eine ganz eigene Aufgabe für sich, eine Lebensinhalt? ... ist Lebenssinn aber nun gleich Lebensaufgabe oder ist die Lebensaufgabe der Lebenssinn, oder umgekehrt, oder ist es eh einunddasselbe? Nein, eine Lebensaufgabe kann der Lebenssinn sein, muß sie doch aber nicht, oder doch? Ist vielleicht ein wirklich erfülltes Leben dann erreicht, wenn dieser Fall eintritt? Was ist aber dann, wenn die Aufgabe nicht erfüllt werden kann, dann ist auch der Lebenssinn kaputt. Hat das Leben überhaupt einen Sinn? Ja, aber welchen denn, ich kenne doch nicht mal meine Lebensaufgabe - ach doch -, zu leben - aber ist das tatsächlich schon alles? Nein, nein, das reicht mir nicht. Leben ist schön, ja, aber warum? Meine Gedanken kreisen und ich komme doch nur auf die eine ganz bestimmte, alles bestimmende Aufgabe, die mein Leben haben soll - zu leben; nein, damit kann ich nicht leben ... und doch ich muß, ich will ... ich will eine Aufgabe, ein Ziel ..."


Die jugendlichen Auswanderer:

  • Kurt Frank: Will nach London auswandern, dort Sänger werden und in der Royal Albert Hall auftreten. (Till Bleckwedel)
  • Ligaya Anida Stein: Will auf die Philippinen auswandern und auf die internationale Schauspielschule in Manila gehen. (Lina Christensen)
  • David Rabinowitz: Will nach New York auswandern, um dort Kunst zu studieren. (Florian Dietrich)
  • Nils Feuerwind: Will zum Kilimandscharo auswandern, um dort fliegen zu lernen, wie ein Vogel. (Kevin Gledhill)
  • Tom Schmidt: Will nach Buenos Aires auswandern, um dort die Freiheit und Lebensfreude zu finden, die er hier vermißt. (Felix Lehmann)
  • Leoni Marts: Will nach Paris auswandern, weil ... weil ... also, das weiß sie auch nicht so genau. (Viola Noll)
  • Leon Langenbrecht: Will eigentlich gar nicht auswandern; irgendwie ist er mit den anderen auf den Zehnmeterturm gegangen und traut sich nun nicht zu springen. (Tobias Pflug)
  • Ronja Moana: Will aus einem nachvollziehbaren Grund auf die einsamste Insel der Welt auswandern und entdeckt dann, daß es noch andere Möglichkeiten gibt. (Mareike Rüggeberg)
  • Anna Tiezstrom: Will in die Welt auswandern, weil ihre eigene Welt ihr zu eng erscheint. (Sarah Tielsch)
  • Laura Clarissa Estes: Will eigentlich nur von Bremen weg, hat aber gewisse Orientierungsprobleme, weil sie bis jetzt noch nie aus Bremen rausgekommen ist. (Jessica Wildner)
  • Jason Trinomic: Will nach Kanada auswandern und dort eine Kneipe aufmachen. (Marc Wilms)
  • Martin Machatzek: Will aus dem regnerischen Deutschland ins sonnige Florida auswandern. Mehr weiß er noch nicht. (Alexander Wolff)

Technische Gesamtleitung: Jochen Schmidtmeyer

Kostüme: Frauke vor der Brück

Spielraumgestaltung: Karl-Heinz Wenzel, Jochen Schmidtmeyer

Inszenierungsteam: Karl-Heinz Wenzel, Jochen Schmidtmeyer

Begleitendes Schauspieltraining: Sven Hönig

Aufführungen: 13./ 14./ 15./ 16./ 17. 10. und 20./ 21./ 22./ 23. 10. 1998 jeweils um 20.00 Uhr
Aufführungsort: Güterhallen der Deutschen Bahn am Hauptbahnhof hinter dem Überseemuseum: Tor 12